
Innere Ruhe für mehr Authentizität?
Liebe Leser:innen,
neulich saß ich mit alten Freund:innen zusammen. Eigentlich ein schöner Anlass, doch ich fühlte mich wie gefangen. Ich spürte, dass mich ein Thema sehr beschäftigt – ein politisches Thema, zu dem ich eine klare Meinung habe. Aber ich sagte nichts. Stattdessen nickte ich, lächelte, und sprach über Belangloses.
Warum? Weil ich Angst hatte, abgelehnt zu werden. Nicht verstanden zu werden. Vielleicht sogar jemanden vor den Kopf zu stoßen.
Dabei weiß ich: Wenn ich mich zeige, wenn ich sage, was mich wirklich bewegt, gebe ich den anderen die Chance, mich wirklich kennenzulernen. Nicht die Version von mir, die möglichst unauffällig ist, sondern die echte.
Authentizität schafft Raum für Verbindung
Wir alle möchten gesehen werden, aber das geht nur, wenn wir uns trauen, sichtbar zu sein – mit Ecken, Kanten und allem dazwischen. Doch das braucht Mut. Mut, auch Meinungen zu teilen, die unbequem sein könnten. Authentisch zu sein bedeutet nicht, laut oder dominant aufzutreten. Es heißt, mit Ruhe und Klarheit zu sagen, was für mich wahr ist.

Und hier liegt großes Potenzial:
Indem ich mich zeige, lade ich andere ein, das Gleiche zu tun. Es entsteht ein Raum, in dem Vielfalt und Perspektiven nebeneinander existieren dürfen. Ich sage nicht: „Ich habe recht“, sondern: „Das ist, wie ich die Dinge sehe.“ Das öffnet Türen, statt Gräben zu vertiefen. Und es schenkt den anderen die Möglichkeit, darauf einzugehen – oder es einfach stehen zu lassen.
Es ist nicht nötig, alles von mir preiszugeben, um Verbindung zu schaffen. Oft reicht es, wenn ich einen Teil von mir sichtbar mache - den, der in dem Moment stimmig ist. Auch wenn mein Gegenüber nicht alles versteht, kann das, was ich zeige, Verbindung schaffen. Es ist nicht nötig, dass alle meine ganze Perspektive teilen.


Wenn ich mich trau, mich zu zeigen, lade ich die anderen ein, ihre eigenen Perspektiven zu teilen. Das Schöne ist: Es entsteht ein Raum, in dem Vielfalt nebeneinander existieren darf. Dieser Austausch schafft Nähe, weil er nicht davon lebt, zu überzeugen, sondern von der Offenheit, sich gegenseitig zu sehen.
Innere Ruhe als Basis
Dieser Prozess braucht innere Ruhe. Denn wenn ich mich innerlich unruhig oder unsicher fühle, neige ich dazu, mich zu verstecken. Die Angst vor Ablehnung wird dann größer als die Hoffnung auf Verbindung.
Aber wenn ich mir bewusst mache, dass ich durch Offenheit etwas Schönes schaffen kann – echten Austausch und tiefere Beziehungen – wird es leichter, den ersten Schritt zu machen.
Vier Impulse auf dem Weg zu Deiner Authentizität:

Wie wäre es, wenn Du bei Deinem nächsten Gespräch einen kleinen Gedanken, der Dir wichtig ist, teilst? Nicht, um zu überzeugen, sondern einfach, um Dich zu zeigen. Du wirst sehen: Authentizität schafft Raum für echte Begegnung.
Wir wünschen Mut zum Ausprobieren!
Und eine (selektiv) authentische Weihnachtszeit:)
Teresa, Eva und Anni