Verbindung, die atmet –

 Warum Nähe auch Pausen braucht 

Hallo liebe Leser:innen

wir sprechen oft über Verbindung – wie sie entsteht, was sie trägt, was sie wachsen lässt. 
Aber in den letzten Tagen haben wir uns gefragt:
Wieviel Verbindung ist eigentlich gut - und wann wird sie zu eng?

Beziehungen brauchen Luft

In einer Podcastfolge des Lazy Genius Podcast unterscheidet Kendra Adachi drei Phasen in Freund:innenschaften:

 1. Treffen - wir begegnen uns, oft beiläufig. 

✨ 2. Verbinden - wir teilen etwas Persönliches und fühlen uns verstanden.  

3. Vertiefen - wir investieren, führen vielleicht sogar Beziehungsgespräche. 

Diese Phasen klingen wie ein idealer Ablauf. Aber in Wahrheit verlaufen Beziehungen nicht linear

Sie sind zyklisch und situativ – wie wir selbst.

Manchmal will man nicht reden - zumindest nicht über sich.

Vielleicht treffen wir uns regelmäßig mit einer Freundin, mit der wir sonst viel über unsere emotionalen Herausforderungen sprechen - über Familie, über innere Prozesse, über Dinge, die uns tief beschäftigen. 

Und dann gibt's diesen einen Moment. Wir spüren: Heute nicht. 

Was wir stattdessen brauchen?  

△ Durchatmen. 

△ Gedanken frei bekommen. 

△ Leichtigkeit spüren. 

△ Einfach gemeinsam unterwegs sein - ohne Analyse, ohne Tiefgang. 



Das hat nichts mit Ablehnung zu tun, sondern mit Selbstfürsorge

 Aber klar: Wenn das unerwartet kommt, kann es beim Gegenüber auch Enttäuschung auslösen. 

Gerade dann, wenn tiefe Gespräche zur stillen Gewohnheit geworden sind. 

Deshalb: Erwartungen ansprechen hilft. .

△ "Lass uns einfach treffen und gemeinsam was machen - ich brauche heute Leichtigkeit."

△ "Ich würde gern mal wieder über uns sprechen - wie geht's dir mit unserer Freund:innenschaft?"

Und manchmal überrascht uns ein Treffen, weil wir nichts erwarten.

Vielleicht fragt uns ein Arbeitskollege, ob wir Lust haben einen Kaffee zu trinken. Bisher hatten wir kaum miteinander zu tun und dachten "Mit der Person werde ich eh nicht warm". 

Trotzdem Kaffee ausgemacht. Keine große Hoffnung, keine Erwartung. 

Und was kam dabei raus? Eine richtig gute Stunde. Nicht unbedingt tief. Aber ehrlich. Interessant. Offen. Unerwartet bereichernd.

Nicht jede Begegnung muss vertieft werden. Aber jede darf eine Chance sein. 

Wir müssen nicht mit allen Menschen in unserem Leben tiefe Verbindungen haben. Manche Begegnungen bleiben bei einem lockeren "Treffen" - und das ist völlig okay. 

△ Malen mit einer Bekannten. 

△ Joggen mit dem Nachbarn. 

△ Ein Fachgespräch ohne weitere Nähe.

 Auch das ist Beziehung. Auch das ist Kontakt. 



Fazit? Beziehungen brauchen Luft. Und Klarheit. 

Sie dürfen fließen, sich wandeln, mal leise sein und mal laut. 
Nicht jede Begegnung muss etwas Großes werden.
Aber jede darf etwas sein: 
Eine Mini-Pause vom Alltag. 
Ein gemeinsames Lachen.
 Ein Perspektivwechsel. 

Und wenn wir spüren, was wir gerade brauchen – Treffen? Verbindung? Vertiefung? – können wir es auch sagen. Das ist oft der wichtigste Schritt. 

Im nächsten Newsletter sprechen wir über Erwartungen

Was wir bewusst äußern, was wir unausgesprochen mitschleppen – und wie wir mit Enttäuschung umgehen, wenn Realität und Wunsch auseinandergehen.

Bis dahin: Trefft euch. Oder auch nicht. 

Redet. Oder schweigt gemeinsam. 

Verbindung heißt nicht: immer alles. Sondern: manchmal genau genug.

Herzliche Grüße

Euer Team von KomKombinat

Hier findet ihr die oben erwähnte Folge von Lazy Genius Podcast:
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